Hundegeschirre für das Auto

In den letzten Jahren habe ich ja schon öfter über Möglichkeiten berichtet, wie man Hunde im Auto sichern kann. Eine Option habe ich bis jetzt aber noch nicht unter die Lupe genommen: das Hundegeschirr mit Sicherheitsgurt. Ein Geschirr ist besonders nützlich für alle, die einen ganz kleinen Kofferraum oder ein Auto mit Stufenheck haben, denn da kann man natürlich keinen Vierbeiner unterbringen – ein Tier ist ja schließlich kein Gepäckstück!

 

Ist ein Hundegeschirr sicher?

Eins ist klar: Ein Geschirr zu verwenden ist auf jeden Fall besser als gar keine Sicherung, denn bei einem Unfall oder einer Vollbremsung wird ein Tier oder ein Gegenstand, der sich lose im Auto befindet, mit großer Wucht umhergeschleudert. Ein Hund auf der Rücksitzbank würde dann entweder gegen den Vordersitz oder gegen die Windschutzscheibe prallen – ein Horrorszenario.

Allerdings muss man bei der Auswahl des richtigen Geschirrs ein bisschen aufpassen, denn es gibt auch Angebote auf dem Markt, deren Qualität sehr zu wünsche übrig lässt. Das Problem ist, dass es für Produkte zur Tiersicherung keine gesetzlich vorgeschriebenen Anforderung gibt, wie es zum Beispiel bei Kindersitzen der Fall ist.

 

Welche Art von Hundegeschirr ist am besten?

 

Crashtest eines Hundegeschirrs

 

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Geschirren: entweder verfügt es über eine Schlaufe über den Schultern des Hundes, durch die der im Auto vorhandene Sicherheitsgurt gezogen wird, oder das Geschirr hat einen separaten kleinen Gurt, der in das Gurtschloss gesteckt wird.

Ein Geschirr mit einer Schlaufe für den Anschnallgurt ist auf jeden Fall die bessere Wahl, denn der kleine Gurt, mit dem die andere Art von Geschirr befestigt wird, ist in genormten Crashtests kaputt gegangen. Bei manchen Modellen haben die Nähte nicht standgehalten und bei anderen hat sich der Gurt plötzlich aus dem Gurtschloss gelöst.

Außerdem sollte man darauf achten, dass das Geschirr entweder ein TÜV-Logo hat oder aber vom US-amerikanischen Center for Pet Safety empfohlen wird (dazu später mehr).

Die Bezeichnung „Crash-getestet“ ist übrigens irreführend, denn das bedeutet lediglich, dass irgendwer irgendwo einen Test gemacht hat (z.B. in der heimischen Garage) oder dass es zwar einen genormten Crashtest gab, das Produkt aber durchgefallen ist.

Wer sichergehen will, der muss beim Hersteller nachfragen, ob der Test nach einer ECE-Richtlinie durchgeführt und auch bestanden wurde. Ihr könnt auch ganz frech sein und behaupten, ihr fahrt einen Dienstwagen und müsst eurem Chef einen Prüfbericht vorlegen, wenn ihr Autozubehör kauft. Und wenn ihr keinen Bericht bekommt, dann wisst ihr Bescheid 😉

 

Das Center for Pet Safety

Das US-amerikanische Center for Pet Safty ist eine Institution, die man sich merken sollte, wenn man detaillierte Infos zur Sicherheit von bestimmten Geschirren und Transportboxen sucht. Die Mitarbeiter haben Crashtest-Standards entwickelt und führen die Tests nach diesen strikten Normen durch.

Im Gegensatz zum TÜV, der ja auch nach bestimmten Vorgaben testet und dann das GS-Zeichen verleiht, veröffentlicht das Center for Pet Safety aber Videos und Ergebnisse der Crashtests auf seiner Website und spricht dann Empfehlungen für Verbraucher aus.

Um es deutlich zu sagen, bei den getesteten Hundegeschirren für das Auto war viel Mist dabei. In der Tat empfiehlt das Center für Pet Safety nur ein einziges Modell: das Clickit von Sleepypod. Es ist gepolstert und wird am Dreipunktgurt auf der Rückbank befestigt.

Dieses Geschirr kann man natürlich auch bei uns in Deutschland kaufen, zum Beispiel bei Ebay und Amazon. Bei Ebay ist es übrigens günstiger. Je nach Größe kostet es dort zwischen 84 und 101 Euro.

 

Hundegeschirr von Sleepypod

 

Vorsichtsmaßnahmen

Besonders wichtig ist, dass man das Hundegeschirr nur auf der Rückbank verwenden darf. Auf dem Beifahrersitz hat ein Hund grundsätzlich nichts zu suchen! Außerdem darf der Gurt nicht zu lang sein, denn sonst besteht bei einem Unfall oder einer Vollbremsung die Gefahr eines Schleudertraumas.

Für manche Rassen ist das Geschirr gar nicht geeignet. Die Köpfe von Windhunden, Whippets, Salukis, Afghanischen Windhunden und Barsoi sind so schlank, dass das Geschirr nicht verwendet werden kann. Für diese Hunderassen sind Hundegitter oder Transportboxen bessere Alternativen.

 

Wie ermittelt man die richtige Größe für ein Geschirr?

Die richtige Größe ist ganz wichtig, damit das Geschirr bequem für den Hund ist und ihn bei einem Unfall auch vor Verletzungen bewahrt. Glücklicherweise geben die Herstelle genaue Anweisungen, wie man den Hund messen muss, um das passende Modell zu finden.

Hier ein Beispiel von Sleepypod:

 

Größen für das Hundegeschirr

 

Fazit

Wie im ersten Abschnitt gesagt, ein Geschirr ist eine gute Lösung, wenn man seinen Hund nicht im Kofferraum unterbringen kann, denn bei manchen Autos kommt das einfach nicht infrage. Da standardisierte Crashtests nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, muss man sich bei der Auswahl des richtigen Hundegeschirrs aber ein bisschen Gedanken machen und nicht nur auf den Preis schauen.

 

Sichert ihr eure Vierbeiner im Auto mit einem Hundegeschirr? Und nach welchen Kriterien habt ihr das Geschirr ausgesucht? Tipps sind immer willkommen!

6 Gedanken zu “Hundegeschirre für das Auto

  1. Der Dackel auf der Hutablage….sieht man leider immer noch.
    Unser Mottenhund ist in ihrer Transportbox im Mittelraum. Wir haben einen T4 Bus. Wenn sie ihr Geschirr sieht,liegt sie unterm Auto und kommt auch nach Stunden nicht mehr raus….

  2. Oh okay, da mag wohl jemand das Geschirr gar nicht…

    Aber in einem T4 habt ihr ja genug Möglichkeiten, eine Box unterzubringen! Bin gerade ein bisschen neidisch 😉

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